Die Corona-Krise hat viele von uns aus der Bahn geworfen – manche mehr, manche weniger. Unsere ursprünglichen Pläne für dieses Jahr können wir so nicht mehr verwirklichen und es gilt sich auf eine neue, schwierige Situation einzustellen. Dennoch leben wir in Deutschland in einem Land, in dem wir Sicherheiten, „Auffangnetze”, eine starke Gesundheitsversorgung und eine Gesellschaft haben, die in der Lage sind, angemessen auf diese Situation zu reagieren. Viele von uns sind gerade bei der Familie oder Freunden oder zumindest in einer vertrauten Umgebung. Und auch wenn selbst das alles nicht immer rundum makellos ist, so können doch die meisten von uns sich aufgrund dieser Voraussetzungen auf die eine oder andere Art und Weise geborgen und geschützt fühlen.
Vielen tausenden Menschen geht es aktuell ganz anders. Man weiß gar nicht, wo man beginnen soll, wenn man den Blick zum Rest dieser Welt in Aufruhr wendet.
Wir blicken mit diesem Projekt auf die humanitäre Krisensituation in den griechischen Flüchtlingslagern und wollen versuchen, einen kleinen Teil zur Besserung der Lage dort beizutragen. Fast 40.000* Menschen leben dort seit Monaten in Unsicherheit und unter extremen Bedingungen. Es mangelt nicht nur an medizinischer Versorgung, sondern auch an Voraussetzungen, die eine adäquate Reaktion auf das neuartige Coronavirus ermöglichen. Abstandsregeln sind dort unmöglich einzuhalten, wie am Beispiel des Lagers Moria deutlich wird: In dem für 3.000 Menschen ausgerichteten Lager leben aktuell rund 20.000 Flüchtlinge. Etwa 8.000 davon sind Kinder, darunter 1.000 unbegleitete Minderjährige**. Für all diese Menschen in Moria gibt es derzeit acht Krankenschwestern, drei Ärzte und zwei Hebammen (**Stand: März 2020, Quelle: Statista). Je 1.300* Menschen teilen sich dort einen Wasserhahn; für die Versorgung mit Nahrungsmitteln steht man oft mehrere Stunden an (*Quelle: Ärzte ohne Grenzen).
Wir haben intensiv recherchiert und überlegt, was man von Deutschland aus tun kann, um den Menschen dort sinnvoll zu helfen. Dabei sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass es momentan für uns als Gruppe am effektivsten ist, eine Organisation monetär zu unterstützen, die vor Ort in den griechischen Lagern arbeitet und dort täglich humanitäre und medizinische Hilfe leistet.
Ärzte ohne Grenzen bietet unter anderem seit 2015 medizinische Hilfe für Asylsuchende auf den griechischen Inseln. Die Organisation setzt sich in der Corona-Krise stark für Menschenrechte und bessere Bedingungen für Geflüchtete auf der ganzen Welt und auch in den griechischen Lagern ein. Wir wollen daher alle Spenden, die wir mit diesem Projekt einnehmen, an Ärzte ohne Grenzen und speziell deren Einsatz in Griechenland übergeben.
Lasst uns gemeinsam unsere Beine in die Hand nehmen und einen kleinen Teil zur Besserung beitragen.
Vielen Dank an alle, die Teil dieses Projektes sind und an unseren Sponsor und Partnerclub Rotary Heidelberg Neckar!
Euer Rotaract Club Heidelberg International